Haus FreudenthaI

Freudenthal liegt im Kreise Rosenberg (West- beziehungsweise Ostpreußen) und war nur von 1856-1863 im Besitz der Familie, nämlich eines Sohnes aus dem Hause Wollin.

Dieser hatte vorher (1820-1853) das Wollin benachbarte Stojentin besessen, das zwar, wie der Name sagt, ein Stojentinisches Lehen gewesen war, dann aber in verschiedene Familien gelangte, bis es 1820 an die Puttkamers kam. Stojentin war das Kirchdorf auch für Wollin und Groß Podel. Warum dieser so nachbarlich gelegene Besitz (1921: 840 ha) 1853 verkauft wurde, ist nicht mehr festzustellen.

Immerhin war bei dem Verkauf so viel herausgekommen, daß FreudenthaI erworben werden konnte; und während der Vater noch in FreudenthaI saß, kaufte 1858 der Sohn ein weiteres Gut in Westpreußen, Polnisch-Gärlitz, Kreis Löbau, das dieser allerdings auch schon 1865 wieder veräußerte und statt dessen das kleine Gut Karlsbobe in der Gemarkung Zechlin, Kreis Stülp, erwarb. Auch dieses mußte er schon 1874 aufgeben. Offenbar waren die wirtschaftlichen Verhältnisse zu schwierig, um mit geringem Kapital durchhalten zu können.

Söhne dieses Hauses haben es jedoch dann in Mexiko und in Argentinien wieder zu Grund und Boden gebracht. Zucker- und Ananasplantagen in Mexiko gingen zwar wieder verloren; aber in Argentinien, nahe der chilenischen Grenze, am Rio Negro, hat ein Puttkarner als wahrhafter "Pionier", wie die dortige deutsche Presse es bezeichnet hat, Landbesitz großen Aus maßes für seine nun schon in dritter Generation dort sitzende Familie zu­sammengebracht.

Die "Estancia" Chimehuin im Territorium Neuquert ist seit etwa 75 Jahren im Besitz des "Hauses Freudenthal", eine Latifundie von 5000 ha, natürlich nicht mit europäischen Verhältnissen vergleichbar. So ist dieses Haus, das in Deutschland kein rechtes Glück mit seinem Landbesitz hatte, heute das einzige, das noch über Flächen großen Umfangs verfügt.

Besitzer der Estancia Chimehuin ist seit 1952 Frhr. Oscar c:- 1904); die ganze Familie scheint jedoch beteiligt zu sein. Das freiherrliche Haus Freudenthai ist im Mannesstamme nur noch durch argentinische Vettern vertreten.

Diese sind in ihrer neuen Heimat aufgegangen und, so weit bekannt ist, katholischer Konfession.